Sam Reeve, Leiter der Abteilung Special Vehicle Operations, Land Rover Großbritannien: „Wir haben hart daran gearbeitet, das Kommunikations-Equipment unter Einhaltung aller Crashtest-Vorgaben sicher und flexibel zu integrieren.“

Special Know-how steckt im neuen Rettungsfahrzeug Project Hero von Land Rover.
Im Interview Sam Reeve, Leiter der Abteilung Special Vehicle Operations von Land Rover Großbritannien.

Fotos: Rotes Kreuz, Land Rover

Welche Herausforderungen gab es bei der Umsetzung von Project Hero?
Das war sicher die nahtlose Integration des Kommunikations-Equipments in das Fahrzeug, sodass der Discovery HERO seine Bandbreite an Fähigkeiten behält und  auch im Ernstfall einfach bedienbar bleibt.

Welche Drohne wurde verwendet?
Eine Vulcan Harrier X8, die mit verschiedenen Kameras bestückt werden kann. Entsprechend dem österreichischen Gesetz ist die Technik in höchstem Maße ausfallssicher. Die Drohne darf nur durch geschultes Personal bedient werden.

Die Technologie entwickelt sich rasch. Kann es sein, dass die benützte Drohne noch vor Abschluss der Testphase 2020 schon wieder veraltet ist?
Die nächste Drohnen-Generation wird ein paar Minuten länger und ein paar Meter höher fliegen können. Mit der aktuellen Technik haben wir aber einen großen Schritt vorwärts gemacht und hoffen, die Effizienz bei Einsätzen deutlich zu verbessern.

Weltweite Premiere: Verbauter Riesen Flatscreen im Kofferraum

Welches spezielle Know-how wurde erstmals eingesetzt?
Sehr viel Nachdenken und Zeit erforderte die Integration des einerseits empfindlichen, andererseits schweren Kommunikations-Equipments – nämlich unter Einhaltung aller Crashtest-Vorgaben. Wir haben einen TV-Flatscreen, fast so breit wie die Kofferraum-Öffnung, zur übersichtlichen Bewertung der Drohnenbilder. Der Screen muss selbst geschützt werden, darf aber gleichzeitig bei einem Auffahrunfall keinen Insassen gefährden. So auch das viele andere Material.

Der fliegende Star im High Tech Land Rover: Die Drohne – Fabrikat Vulcan Harrier X8.

„Die Entwicklung von High Tech Rettungsfahrzeugen hat globale Bedeutung.“

Wie hoch schätzen Sie künftig den Bedarf an diesen speziellen Rettungsfahrzeugen?
Global bedeutend. Eine Kommunikations-Zentrale, die mit der Drohne eine deutlich verbesserte Lagebeurteilung erlaubt, wäre bei allen Unglücksszenarien hilfreich.

Oft ist der Krieg Vater technischer Innovationen. Gibt es bei Land Rover Pläne für den militärischen Einsatz derart ausgestatteter Fahrzeuge?
Die Geschichte lehrt uns, dass dies tatsächlich oft der Fall war. Wir hatten und haben aber keine Pläne, militärische Entwicklungen zu betreiben.

Könnte der Project Hero Land Rover in Serie produziert werden?
Ja, eine Serienproduktion ist denkbar. Wir verzeichnen derzeit Interesse aus ganz Europa.